Fortbildung „Einsatz von Netz- und Schaummitteln“
20 Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Norden haben am Freitagabend an einer Fortbildung zum Thema „Einsatz von Netz- und Schaummitteln“ im Norder Hilfeleistungszentrum teilgenommen. Martin Gorski vom Schaummittelhersteller Dr. Sthamer aus Hamburg referierte über unterschiedliche Schaum- und Netzmittel, die die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung einsetzen kann.
Die diversen Sorten haben verschiedene Einsatzbereiche und Eigenschaften. Genau das müssen die Führungskräfte bei ihren einsatztaktischen Entscheidungen berücksichtigen, um den gewünschten Einsatzerfolg zu erreichen und die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Gerade wenn mehrere Feuewehren an einer großen Einsatzstelle zusammenarbeiten und möglicherweise unterschiedliche Schaummittel verwenden, kann dies zur besonderen Herausforderung für den gesamtverantwortlichen Einsatzleiter werden. Hier konnte Gorski von einigen schlechten Erfahrungen anderer Wehren im Bundesgebiet berichten.
Weiterhin ging der Fachmann auf verschiedene Verfahren zur Schaumerzeugung, Ausbringung sowie die Rückhaltung von kontaminiertem Löschwasser und rechtliche Grundlagen bei der Entsorgung ein. Neben viel theoretischem Wissen gab es aber auch zahlreiche Tipps für die Praxis im Einsatz sowie die Berücksichtigung des Arbeitsschutzes beim Umgang mit den Mitteln.
Netzmittel erhöhen die Eindringtiefe in Haufen aus Stroh, Torf oder Holzhackschnitzeln als auch in Waldböden und benetzen das Brandgut. Beides steigert die Effektivität des Löschangriffes. Mit dem richtigen Mittel in der richtigen Konzentration kann hier die Umweltbelastung durch die Reduzierung von Rauchgasen und kontaminiertem Löschwasser deutlich gesenkt werden.
Die richtige Anwendung von Schaummitteln, welche hauptsächlich bei Flüssigkeitsbränden eingesetzt werden, bekamen die Feuerwehrleute im Freien vorgeführt. Mit einer Mini-Schaumlöschanlage führte Martin Gorski die korrekte Bekämpfung eines Brandes von Ethanol, ein alkohol welcher nicht alkoholbeständige Schaummittel sofort zerstört, sowie eines Kraftstoffbrandes vor. Am echten Feuer in einer kleinen Blechwanne konnten die Teilnehmer deutlich sichtbar beobachten, wie der erzeugte Schaum auf einen Flüssigkeitsbrand gelegt wird und als Teppich seine erstickende und kühlende Wirkung entfaltet.
(Fotos: O. Prigge, T. Weege)
