Ausflugsschiff auf Grund gelaufen
Im Hafen von Norddeich ist am Freitagmorgen ein Ausflugsschiff leckgeschlagen und auf Grund gelaufen. Der Eigner hatte den Wassereinbruch bemerkt und gegen 9.35 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Norden zur Unterstützung angefordert, mit eigenen Mitteln konnte er sich alleine nicht helfen. Bei Eintreffen des ersten Fahrzeuges war schon eine deutliche Schräglage zum Heck hin zu erkennen. Da zu diesem Zeitpunkt Ebbe herrschte, lag das Heck der „Aegir“ schnell auf dem Meeresboden auf. Die Feuerwehr brachte zwei leistungsstarke Schmutzwasserpumpen auf dem Schiff in Stellung um begann den Maschinenraum leer zu pumpen. Das heraus gepumpte Wasser wurde in provisorisch aufgestellten Auffangbehältern gesammelt. Eine Entsorgungsfirma holte das gesammelte Seewasser-Öl-Gemisch ab und führte es einer umweltgerechten Aufbereitung zu. Insgesamt fielen mehrere tausend Liter zu entsorgende Flüssigkeit an. Vorsorglich wurde um die „Aegir“ auch eine Ölsperre gelegt.
Die drei angerückten Feuerwehrfahrzeuge hatten erhebliche Probleme, den Havaristen überhaupt zu erreichen. Er lag zwar vertäut an der Kaimauer im Westhafen, jedoch war die Zufahrt durch die Buden und Fahrzeuge der Schausteller und Händler des Fischmarktes derartig eng zu gestellt, dass ein Durchkommen mit Großfahrzeugen, nahezu unmöglich war. So kam es, dass die Einsatzfahrzeuge einen Umweg nehmen und in weiter Entfernung abgestellt werden mussten. Das ganze Material, welches für den Einsatz benötigt wurde, musste von den 25 Einsatzkräften kräfteraubend zur Einsatzstelle getragen werden. Hierbei behinderten die zahlreichen Besucher des Festes den Einsatz. Da sich die Schaulustigen auch bis an den Nahbereich des Schiffes heran wagten, musste dieser Bereich auch noch abgesperrt werden.
Der aufwendige Pumpeneinsatz zeigte Wirkung. Das Schiff schwamm auf, jedoch brach weiter Wasser ins Schiffsinnere ein. Zwischenzeitlich war auch die „Bernhard Gruben“, der DGzRS Rettungskreuzer von der Insel Norderney, eingetroffen. Er legte sich längsseits neben die „Aegir“. Die Besatzung brachte am Rumpf des Havaristen ein sogenanntes Lecksegel an. Hierbei handelt es sich um ein dreieckiges Segeltuch mit Leinen. Hiermit sollte ein vermutetes Leck notdürftig abgedichtet werden. Ob es sich bei dem Leck um ein Loch im Schiffsrumpf handelt oder um eine defekte Dichtung der Antriebswelle, kann erst nach einer Überprüfung auf der Norddeicher Werft gesagt werden. Die „Bernhard Gruben“ schleppte das Ausflugsschiff dazu in den Osthafen zur Krananlage der Werft. Die Feuerwehr blieb dabei an Bord und setzte das Abpumpen fort. Nachdem das Schiff mit dem Werftkran an Land gehoben wurde, war der Einsatz gegen 13:00 Uhr für die Feuerwehr beendet. Es folgte jedoch nach dieser maritimen Hilfeleistung noch ein mehrstündiges Reinigen der eingesetzten Gerätschaften. Ebenfalls vor Ort waren die Wasserschutzpolizei, die Untere Wasserbehörde des Landkreises Aurich sowie der Hafenmeister.
Das Schiff wurde beim Yachtzentrum Störtebeker von außen gereinigt. Die letzten vier Bilder (Nr. 13-16) entstanden am Sonntag nach dem Einsatz. Die „Aegir“ wurde mit Deutschlands größtem Travellift (150t Hubkraft) aus dem Wasser gehoben. Die Bilder verdeutlichen die wahre Größe der „Aegir“.