Überlebensanzüge für Norder Feuerwehr
Feuerwehren müssen sich bei ihren Einsätzen nicht nur vor großer Hitze schützen, sondern gegebenenfalls auch vor Kälte und Ertrinken. Dies ist immer dann der Fall, wenn Notfälle an oder auf Gewässern bewältigt werden müssen. Dies geschah in Norden zuletzt im vergangenen November bei der Rettung von zahlreichen Schafen bei einer Sturmflut im Deichvorland von Leybuchtpolder. Norder Feuerwehrleute mussten damals mehrere Stunden, teilweise bis zur Brust, im kalten Wasser stehen und die vielen Tiere retten. Aber auch bei der Rettung von im Eis eingebrochenen Personen wäre dies beispielsweise der Fall. Steigen die Retter ins kalte Wasser, so kann es zu lebensgefährlichen Unterkühlungen kommen, die gar eine Bewusstlosigkeit nach sich ziehen kann. Treibt der Helfer dann im Wasser, droht sogar der Ertrinkungstod. Die Konsequenz der Freiwilligen Feuerwehr Norden aus den Erfahrungen der letzten Einsätze, ist die Beschaffung von fünf speziellen Überlebensanzügen. Diese Anzüge schützen lange Zeit vor der nassen Kälte und in Kombination mit einer dazugehörigen Schwimmweste wird im Notfall der Bewusstlose in eine ohnmachtssichere Position gebracht. Das bedeutet, dass der Bewusstlose automatisch auf den Rücken gedreht wird und sicher in dieser Position an der Wasseroberfläche treibt.
Um nun mit dieser neuen Schutzkleidung zu üben, wurde am Dienstag eine Übung beim Hilfeleistungszentrum inszeniert. Die erfahrenen Kollegen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Siegfried Wienrank und Björn Wiske, wiesen die Kameraden der Wehr ein und gaben wertvolle Tipps. Mehrere Feuerwehrleute stiegen darauf gleich ins Norder Galgentief, um sich mit der Kleidung anzufreunden und Vertrauen zu ihr zu gewinnen. Gemeinsam mit der DLRG ist die Norder Feuerwehr für die Wasserrettung in den Häfen von Norden und Norddeich, auf den zahlreichen Binnengewässern des Stadtgebietes sowie entlang der Deichlinie der Nordseeküste zuständig. Hinzu kommen nachbarschaftliche Anforderungen der umliegenden Gemeinden.