Notrufkoffer und Räuchhäuser übergeben
Eine feierliche Indienststellung erlebten am Donnerstagabend die Brandschutzerzieher aus dem Landkreis Aurich. Im Ladenlokal des Tele-Centrums Norden bekamen die Brandschutzerzieher, in Anwesenheit einiger Stadt- und Gemeindebrandmeister, neue Ausrüstung für ihre Präventionsarbeit in den Kindergärten und Grundschulen überreicht. Jede der 15 Kommunen innerhalb des Landkreises Aurich konnten einen sogenannten Notrufkoffer In Empfang nehmen. Auf Initiative der Brandschutzerzieher im vergangen Jahr, wurde das Projekt zur Entwicklung dieser Koffer angestoßen. Der stellvertretende Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Dieter Helmers fand mit dem Norder Tele-Centrum einen Partner, der das Projekt verwirklichte. Die robusten Alu-Koffer beinhalten ein schnurgebundenes sowie ein schnurloses Telefon und eine entsprechende Telefonanlage. Die Brandschutzerzieher können nun bei ihren Unterrichten realitätsnah das korrekte Absetzen eines Notrufs mit den Kindern üben. Die Kinder können, wie bei einem echten Notfall, die europaweite einheitliche Notrufnummer 112 wählen und dem Feuerwehrmann am anderen Telefon ihren fingierten Notfall schildern. Der Brandschutzabschnittsleiter und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Aurich, Gerd Diekena, betonte wie wichtig dieser Teil der Brandschutzerziehung ist. Denn auch kleine Kinder können schon mit einem Anruf Menschenleben retten. Angst und Unsicherheit können jedoch verhindern, dass der Rettungsleitstelle wichtige Informationen nicht übermittelt werden.
Bei der Finanzierung der Gesamtkosten von 8235 Euro für die Geräte, zeigte sich das Tele-Centrum auch behilflich. Die Geschäftsführer Jens Rosenberg und Hans-Wilhelm Wurps übernehmen einen Großteil der Kosten, so dass der Kreisfeuerwehrverband letztlich nur noch 3500 Euro für die neuen Lehrmittel aufbringen muss.
Die Brandschutzerzieher konnten aber noch weiteres Material entgegen nehmen. Neben einer neuen CD mit Unterrichtsmaterial überreichte der Fachkoordinator für Projektarbeit der Kreisvolkshochschule (KVHS) Aurich, Gerd Santjer, Rauchhäuser. Die Holzhäuser bestehen aus zwei Räumen, in denen ein kleiner Rauchgenerator einen Brand simuliert. Die Brandschutzerzieher können den Kindern so die Rauchentwicklung und den damit verbundenen Gefahren bildlich darstellen. Die KVHS hat die Rauchhäuser in ihrer Ausbildungswerkstatt für Auszubildende des Tischlerhandwerks angefertigt. Auch dieser Wunsch zur Anschaffung kam aus den Reihen der Brandschutzerzieher. Die Umsetzung kam jedoch auf kuriose Weise zu Stande. Gerd Santjer und sein Nachbar, Kreisbrandschutzerzieher Friedhelm Saathoff aus Ihlow, saßen zusammen in der Sauna. Nach einem Aufguss fand Santjer wegen des Dampfes den Ausgang nicht mehr. Friedhelm Saathoff war ihm dann behilflich und schilderte die Parallelen zu einem Brand. Die KVHS hat nun 15 dieser Modellhäuser gefertigt. Neun Stück wurden an einige Gemeinden im Kreis übergeben. Die Kosten tragen die Kommunen selber. Die Ostfriesischen Brandkasse wird in den nächsten Wochen fünf weitere Häuser verteilen. Sowohl die Rauchhäuser als auch die Notrufkoffer können auch noch nachträglich bei der KVHS Aurich beziehungsweise beim Tele-Centrum Norden käuflich erworben werden.