Großbrand mit Menschenrettung
Um 4.50 Uhr meldete ein Bewohner eines Mehrparteienhauses im Flökershauser Weg einen Küchenbrand in dem Gebäude. Kurz darauf setzte auch ein Nachbar einen Notruf ab und meldete Flammen, die aus einem Fenster im Obergeschoss schlagen würden. In dem Wohnblock befinden sich Sozialwohnungen und Notunterkünfte der Stadt Norden für Obdachlose. Als die ersten Einsatzkräfte wenige Minuten später den Einsatzort erreichten, hatte das Feuer bereits auf das Dachgeschoss übergegriffen. Ein Bewohner, der sich bereits selber in Sicherheit gebracht hatte, berichtete über weitere Bewohner, die sich noch in dem Haus aufhielten. Nordens stellvertretender Stadtbrandmeister und Einsatzleiter, Dieter Stellmacher, veranlasste darauf die Alarmstufenerhöhung auf Großbrand, worauf alle Norder Feuerwehrleute alarmiert wurden. Oberste Priorität hatte zunächst die Menschenrettung. Einige Bewohner wurden von Feuerwehrleuten geweckt und ins Freie geleitet. Zwei Erwachsene wurden über eine Steckleiter aus ihrer verqualmten Wohnung gerettet. Am Ende konnten sieben Personen an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und den Rettungsdienst übergeben werden, drei von ihnen kamen vorsichtshalber zur weiteren Untersuchung in die Norder Ubbo-Emmius-Klinik. Die übrigen Bewohner wurden vom DRK in einem beheizten Zelt betreut.
Noch während das Gebäude nach Vermissten abgesucht wurde, kam es im Dachgeschoss zu einer Durchzündung, worauf der gesamte Dachstuhl in Flammen stand. Starker Wind fachte die Flammen an. Der Qualm sorgte auf der nahegelegenen Umgehungs- und Bundesstraße 72 für Sichtbehinderungen. Zum Aufbau der Wasserversorgung musste die Straße kurzzeitig gesperrt werden. Um den Aufbau der Wasserversorgung zu unterstützen und den Bedarf an Atemschutzgeräteträgern zu decken, wurden auch die Ortsfeuerwehren Lütetsburg und Hage nachalarmiert. Bei diesem Großbrand kam auch das im Sommer neubeschaffte Löschfahrzeug LF-Logistik der Norder Wehr zum Einsatz und konnte sich bei der Löschwasserentnahme und dem Verlegen der langen Schlauchleitungen bewähren.
Damit die Brandbekämpfung auch über die Drehleiter vorgenommen werden konnte, mussten vor dem Haus kurzerhand zwei Bäume gefällt werden. Nachdem die über 100 Einsatzkräfte das Feuer nach rund zwei Stunden unter Kontrolle hatten, begannen die Nachlöscharbeiten. Diese zogen sich bis in den Vormittag hinein.
Vor Ort machten sich auch Vertreter der Stadt Norden, darunter auch die Bürgermeisterin Barbara Schlag, ein Bild von der Lage. Sie organisierten eine Unterkunft für die Bewohner. Das Haus ist bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der städtische Baubetriebshof hat das Grundstück eingezäunt.
Am späten Nachmittag mussten in dem ausgebrannten Dachstuhl Nachlöscharbeiten durchgeführt werden. Ein schwer erreichbares Glutnest hatte vor sich hin gekokelt.