Flugzeugbrand am Flugplatz
Auf dem Flugplatz Norddeich führte die Freiwillige Feuerwehr Norden am Dienstagabend eine Einsatzübung mit den dort beschäftigten Mitarbeitern durch. Ein Unfall beim Betanken eines Flugzeuges war die Ausgangslage. Die Maschine sollte beim Ansteuern der Tankstelle auf dem Flugplatzgelände gegen eine Zapfsäule gefahren sein. Durch den Zusammenstoß wurde das Flugzeug vom Typ Britten Norman Islander BN-2B20 derart beschädigt, dass Kraftstoff aus einer der Tragflächen lief und sich an einem heißen Propellermotor entzündete. Die Kleidung eines zur Hilfe eilenden Kollegen fing ebenfalls Feuer. Er und der Pilot sollten bei dem Unfall schwere Brandverletzungen davon getragen haben.
Der Flugplatz der Frisia-Luftverkehr Norddeich GmbH (FLN) hält ein kleines Löschfahrzeug auf ihrem Betriebsgelände vor, welches von den Mitarbeitern im Notfall besetzt wird. Das Personal soll damit einen wirkungsvollen Erstangriff starten und die Zeit bis zum Eintreffen der kommunalen Feuerwehr überbrücken. Dies geschah so auch bei der Übung. Aus dem Tower wurde der Unfall beobachtet und ein Notruf abgesetzt. Die Bodencrew zog ihre Schutzkleidung an und fuhr mit ihrem Unimog aus dem Hangar zum Unfallort. Dort wurde sofort ein Löschangriff mit Schaum vorgenommen. Der Pilot saß noch in seinem Cockpit und konnte sich nicht selber befreien. Der zweite Mitarbeiter rannte panisch mit „brennender“ Kleidung über das Rollfeld und musste von den Ersthelfern eingefangen und abgelöscht werden. Zwei rettungsmedizinische ausgebildete Feuerwehrleute leiteten das Flugplatzpersonal bei der Versorgung der Brandwunden an. Die Verletzungen hatte ein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes realitätsnah den fiktiven Opfern aufgeschminkt.
Als rund zwölf Minuten nach dem Unfall die Freiwillige Feuerwehr Norden mit vier Fahrzeugen am Westerlooger Strohweg eintraf, waren die beiden Verletzten bereits aus dem Gefahrenbereich gebracht worden, das Feuer an der Maschine war jedoch noch nicht endgültig gelöscht. Die Feuerwehr baute dann ebenfalls einen Schaumangriff auf. Für die Einsatzkräfte bot die Übung die Gelegenheit einen richtigen Schaumeinsatz vorzutragen. Der Flugplatz hatte extra für diesen Anlass besonderes Übungsschaummittel beschafft, welches umweltfreundlich und biologisch abbaubar ist. Weiterhin beschäftigten sich die Feuerwehrleute mit der Rückhaltung von Löschmitteln und dem Auffangen von auslaufenden Flugbenzin, sogenanntes Avgas.
In der anschließenden Nachbesprechung wurde noch einmal die besondere Bedeutung der „Flugplatzfeuerwehr“ betont. Der Erfolg einer Menschenrettung nach einem Flugunfall hängt maßgeblich vom Eingreifen der Flugplatzmitarbeiter ab. Geschäftsführer Armin Ortmann dankte der Feuerwehr und seinen Mitarbeitern für den Übungseinsatz und berichtete, dass der Norddeicher Flugplatz, gemessen an den Starts und Landungen, einer der größten Flugplätze in Niedersachsen sei. Im vergangenen Jahr waren es rund 55.000 Passagiere, die die FLN transportierte. Zwischenfälle beim Flugbetrieb sind äußerst selten. Dennoch sei es wichtig auf einen Notfall gut vorbereitet zu sein, so der Geschäftsführer.
Fotos: T. Weege / O. Prigge