Einige Einsätze wegen Orkan „Xaver“
Der Orkan „Xaver“ hat die ostfriesische Küste mit rund 140 Stundenkilometern nicht ganz so stark getroffen wie befürchtet, dennoch musste die Freiwillige Feuerwehr Norden ab Donnerstagmittag zu einigen Einsätzen ausrücken.
Beim Kindergarten in der Schulstraße drohte ein Baum auf die Bahngleise zu stürzen.
Der Baum konnte mit einer Seilwinde umgelegt und anschließend mit einer Motorsäge zerlegt werden. Wenig später meldeten mehrere Anwohner Funkenflug an der Bahnlinie im Bereich Buchenweg. Dort berührten dünne Äste die Oberleitung und sorgten für einen imposanten Lichtbogen. Hier brauchte die Feuerwehr jedoch nicht weiter tätig werden. Der Bahnverkehr wurde im Übrigen für die Dauer des Unwetters eingestellt.
Auf der Bundesstraße in Nadörst kam es am Abend in Höhe der Pomologie zu einem schweren Verkehrsunfall mit vier Fahrzeugen und einem Verletzten, nachdem auch dort ein Baum umgestürzt war. Der Baum blockierte die gesamte Fahrbahn, worauf drei Fahrzeuge anhielten. Ein weiterer Pkw konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und prallte in das hintere. Der Fahrer des aufgeprallten Wagens kam mit Rückenbeschwerden ins Norder Krankenhaus. Die Bundesstraße blieb nach der Bergung der Unfallwagen sowie der Beseitigung des umgestürzten Baumes weiter gesperrt. Dort drohten weitere Bäume auf die Fahrbahn zu stürzen. Da diese nicht während des Sturmes in der Nacht gefällt werde konnten, richtete die zuständige Straßenmeisterei eine Absperrung samt Umleitungsstrecke durch das Gewerbegebiet ein. Hier lieferte das Technische Hilfswerk (THW) 50 Sandsäcke zur Beschwerung des Absperrmaterials. Hagel-, Schnee- und Regenschauer erschwerten die Arbeit der Einsatzkräfte.
Im Hilfeleistungszentrum (HLZ) richtete die Norder Feuerwehr vorsichtshalber eine örtliche Einsatzleitung ein, die die Einsätze stabsmäßig koordinierte. Bürgermeisterin Barbara Schlag sowie Ordnungsamtsleiter Uwe Fröbel machten sich dort ein Bild von der Lage. Bis Mitternacht war die Feuerwehr Norden mit rund 40 Einsatzkräften im HLZ in Bereitschaft und arbeitete bis dahin insgesamt 15 Einsätze ab. Zwischendurch wurden auch zwei Einsätze aus dem Alltag abgewickelt, die nicht im Zusammenhang mit dem Unwetter standen. Im Warfenweg benötigte der Rettungsdienst die tatkräftige Unterstützung beim Transport eines Patienten durch ein Treppenhaus. Die Schlüsseldienstgruppe wurde nach Lütetsburg gerufen. dort musste eine Haustür geöffnet werden, nachdem sich die Bewohner ausgesperrt hatten und noch essen auf dem Herd stand.
Auch nach Mitternacht ging das Einsatzgeschehen weiter. Gegen 1.40 Uhr war die Hilfe der Norder Feuerwehr in einem Fischgeschäft im Norddeicher Osthafen gefordert. Dort drohten durch die Sturmflut die Stromversorgung sowie die Kühlanlagen der Fischvorräte geflutet zu werden. Mit mehreren Pumpen unterstützte die Wehr den Betreiber und konnte die Wassermassen erfolgreich von der Technik fern halten. Nur eine Stunde nach Ende dieses Einsatzes musste die Feuerwehr wieder in den Osthafen ausrücken. Diesmal wegen eines Öleinsatzes. In einer Halle auf einem Betriebsgelände war ein Altölsammelbehälter von der Sturmflut aufgeschwemmt und umgekippt worden. Darauf traten mehrere hundert Liter Altöl aus und vermengten sich mit dem Meereswasser auf dem Hofgelände. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Betriebes dichteten die Einsatzkräfte mit Sandsäcken eine Hochwasserschutzeinrichtung in der Hofzufahrt sowie mehrere Gullies ab. Somit konnte das Ölwassergemisch nicht mehr entweichen. Eine Fachfirma begann noch unter Aufsicht der Unteren Waserbehörde mit dem Absaugen des Gemisches sowie der Reinigung des Hofes.
Am frühen Morgen musste die Norder dann noch einen Baum im Hirtenpfad beseitigen sowie die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Wirdum bei einer Baumsicherung auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Wirdum mit der Drehleiter unterstützen. Dort drohte ein Baum auf eine Halle zu stürzen. und auch am Nachmittag mussten noch weitere Bäume entfernt werden.