127. Jahresdienstversammlung
Wieder einmal konnte Stadtbrandmeister Dieter Stellmacher auf der 127. Jahresdienstversammlung im vollbesetzten Saal des Hotel Reichshof ein „Jahr der Superlative“ für die Freiwillige Feuerwehr Norden in seinem Jahresbericht verkünden. Viele Gäste aus Politik und Verwaltung, von der Feuerwehrführung und vielen anderen Hilfsorganisationen sowie viele passive Mitglieder hatten sich eingefunden.
Genau vor einem Jahr hielt Dieter Stellmacher als damals neugewählter Stadtbrandmeister seinen ersten Jahresbericht und konnte bereits da von einem Rekordjahr was die Zahl der Einsätze betraf berichten. Im Jahr 2013 stieg die Zahl wiederum auf mittlerweile 460 Einsätze. Stellmacher sprach davon, dass die Grenze des Machbaren für eine Freiwillige Feuerwehr, die neben diesen Einsätzen ja auch noch den Übungs- und Ausbildungsdienst leisten müsse, erreicht sei. So ganz „nebenbei“ wurde auch noch das Jugendausbildungsgebäude für Feuerwehr und THW in Eigenleistung fertiggestellt. Er warb bei den Anwesenden und insbesondere bei der Bevölkerung um Verständnis, dass die Norder Wehr sich kaum noch in der Lage sieht, bei großen Veranstaltungen Hilfestellung zu geben.
Der Stadtbrandmeister ging dann kurz auf die Einsatzzahlen ein und hob noch einmal einige besondere Einsätze in Erinnerung. Die Gesamtzahl der Einsätze von 460 gliedert sich auf in 145 Brand- und 315 Hilfeleistungseinsätze. Wiederum gestiegen ist leider auch die Anzahl der blinden Alarme, meist durch Brandmeldeanlagen, die für die Einsatzkräfte und deren Arbeitgeber eine besondere Belastung darstellt.
Die Mitgliederzahlen konnten entgegen dem Trend gegenüber dem Vorjahr sogar gesteigert werden. Alle Abteilungen konnten Zuwächse verzeichnen. Bei der Jugend- und Kinderfeuerwehr konnten jeweils zehn neue Mitglieder aufgenommen werden. Möglich machte dies natürlich die Fertigstellung des Jugendausbildungsgebäudes auf dem Gelände des Hilfeleistungszentrums. Hierfür danke Stellmacher nochmal ausdrücklich allen Helfern, die beim Bau des Gebäudes mitgeholfen haben.
Auch wenn im Berichtsjahr wenig Zeit für kameradschaftliche Veranstaltungen war so konnte Stellmacher doch noch einige beispielhaft aufzählen:
Da war zunächst das Osterfeuer, das erstmals durchgeführt wurde. Grundlage hierfür waren die eingesammelten Weihnachtsbäume der Jugendfeuerwehr. Die Veranstaltung wurde sehr gut angenommen und war ein voller Erfolg. Die Planungen für dieses Jahr laufen und auch die Grundlage für das Osterfeuer wurde bereits mit der Sammelaktion am 11. Januar geschaffen.
Im Oktober erfolgte dann die Schlüsselübergabe für das neue Ausbildungsgebäude der Jugend von Feuerwehr und THW. Welchen Stellenwert dieses Ereigniss auch über die Stadtgrenzen hinaus hatte, zeigte der Besuch des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius. Er ließ es sich nicht nehmen der Einladung der Stadt Norden zu folgen und nahm am Festakt teil. Am Tag darauf konnte auch die Öffentlichkeit das Gebäude beim Tag der offenen Tür im Hilfeleistungszentrum in Augenschein nehmen.
Die herausragenste Großveranstaltung für das Stadtorchester Feuerwehr Norden war wohl „Wat´n Klang“. So viele Musiker waren wohl noch nie in unserer Stadt, sagte Stellmacher. Er dankte den zahlreichen Helfern ohne die der große Erfolg dieser Veranstaltung wohl nicht möglich gewesen wäre. Auch für 2014 hat das Stadtorchester schon wieder einen vollen Terminkalender.
Im November fand dann in der Wildbahnhalle in Norden der 1. Kreiskinderfeuerwehrtag statt. Unter Federführung von Stadtkinderfeuerwehrwart Matthias Rieken und dem Fachbereichsleiter Kinderfeuerwehr der Kreisjugendfeuerwehr Daniel Blankenhagen und vielen Helfern wurde ein großes Fußballturnier unter den Kinderfeuerwehren im Landkreis Aurich ausgetragen und ein großes Beiprogramm unter der Schirmherrschaft von Landrat Harm-Uwe Weber geboten.
Stellmacher sprach natürlich auch das abgelaufene Haushaltsjahr und die damit verbundenen Schwierigkeiten mit wenig Geld vieles zu bewegen. Er stellte klar, dass die Forderungen der Feuerwehr keine Wunschliste für den Weihnachtsmann seien, sondern Notwendigkeiten um fachgerecht gute und schnelle Hilfe zu leisten. Oberste Priorität hätte die Ersatzbeschaffung des fast schon 30 Jahre alten und abgängigen Löschgruppenfahrzeuges 16. Er kenne keine Firma, die mit solch einem „Oldtimer“ ihre Arbeit verrichtet. Auch unvorhergesehene Reparaturen, Beschaffungen von Digitalfunkgeräten, neuen Meldeempfängern, Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen würden den Haushalt der Feuerwehr belasten. Beim Einsatzleitwagen 1 liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor und auch andere Fahrzeuge der Norder Wehr kommen in die Jahre. Er dankte aber zum Abschluss Rat und Verwaltung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Fachdienstleiter Uwe Fröbel und seine Mitarbeiter hätten immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr.
Bürgermeisterin Barbara Schlag ging dann in ihrer Ansprache auch gleich auf die Neuanschaffungen für die Feuerwehr ein. 380.000 Euro für ein LF 20 sei auch für die Stadt Norden ein finanzieller Kraftakt, aber bereits im Haushalt berücksichtigt. Ebenso die Neuanschaffung eines Einsatzleitwagens würden in die Haushaltsberatungen mit einfließen. In Richtung Landkreis Aurich bat sie um die schnelle Umsetzung der Beschaffung des neuen Rüstwagen-Kran. Viel wichtiger für sie sei aber die Vorbildfunktion der Norder Wehr in der Gesellschaft. Dies könne mit Euros nicht aufgewogen werden. Die geleisteten Stunden ehrenamtlicher Arbeit, weit über 10000, und die steigenden Mitgliederzahlen in den Abteilungen, hier sprach sie insbesondere das Stadtorchester an, wären ein großer Beitrag für die Entwicklung der Gesellschaft in Norden und nicht mehr wegzudenken.
Weitere Grußworte sprachen der Brandschutzabschnittsleiter Nord und Kreisverbandsvorsitzende Gerd Diekena und der neue Leiter des Polizeikommissariates Ingo Brickwedde.
Auch standen wieder viele Ehrungen auf der Tagesordnung:
Von der Jugendfeuerwehr wurden Mareike Pieper und Kevin van der Laan für die am meisten geleisteten Stunden mit dem Wanderpokal ausgezeichnet.
Die Kameraden Oliver Prigge, Dennis Kodura, Arno Schröder, Christian Bellgardt, Wilko Gorre und Wilko Wilberts haben im Berichtsjahr keinen Dienst ausgelassen und erhielten dafür ein Buchgeschenk.
Zahlreiche Musiker des Stadtorchesters wurden für die erfolgreiche Teilnahme am C1-Lehrgang geehrt. Dieser befähigt zum Dirigieren eines Orchesters. Die Musiker sind Laura de Groot, Linda de Groot, Inga Plogstieß, Marco Boomgarden und Nils Köller.
Leider mussten auch zwei langgediente Kameraden in die Altersabteilung überführt werden. Dies sind der Oberbrandmeister Reno Müller und der 1. Hauptfeuerwehrmann Erich Weege.
Mit dem Nds. Ehrenzeichen für 25-jährige Dienste im Feuerlöschwesen wurden die Kameraden Thomas Kettler, Thomas Ratzke, Norbert Krüger und Sieko Schröder vom Brandschutzabschnittsleiter Gerd Diekena ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Rolf Albrechts und Seben Peters. Das Nds. Ehrenzeichen für 40-jährige Dienste im Feuerlöschwesen erhielten Theodor Carls, Günter Theesfeld und Eilert Taddigs. Das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Jörg Betten, Helmut Jäkel und Wilfried Indenbirken.
Dann gab es noch zwei weitere besondere Ehrungen. Der Kamerad Otto Harbach erhielt die Ehrennadel der Ostfriesischen Feuerwehren für seine unermüdlichen Dienste für die Freiwillige Feuerwehr Norden. Die Kameraden Karl-Heinz Knoop und Gerhard Kosuch wurde von Stadtbrandmeister Dieter Stellmacher für 65-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Norden ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird nur innerhalb der Norder Wehr verliehen.
Folgende Kameradinnen und Kameraden wurden befördert bzw. in eine Funktion eingesetzt:
Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau sind jetzt Steffen Busch, Marina Klaassen, Kevin Ellerbrock, Thorben Templin, Keno Luitjens, Wilko Wilberts, Danny Rüst und Jessica Petke-Gotowik. Zum Oberfeuerwehrmann bzw. Oberfeuerwehrfrau wurden befördert Robert Odamety, Domenik Cesi, Dennis Kodura, Friedo Weege und Nicole de Wall. Hauptfeuerwehrmann bzw. Hauptfeuerwehrfrau sind jetzt Tjardo Campen, Jens Gorre, Wilko Gorre und Inka Müller. Zur 1. Hauptfeuerwehrfrau wurde Monika Klaassen befördert. Folgende Kameraden wurden zum Löschmeister befördert und in Funktionen eingesetzt: Timo Ellßel zum stellvertretenden Gruppenführer auf dem LF 8/6 Leybuchtpolder, Dieter Fischer zum stellvertretenden Gruppenführer auf dem LF 16 TS, Thomas Lübbers zum stellvertretenden Gruppenführer auf dem HTLF 16/29, Jörg Meier genannt „Mürke“ zum stellvertretenden Staffelführer auf der Drehleiter, Jörg Booken zum Gruppenführer auf dem GW-A und Ralf Scharfenort ist jetzt Gruppenführer auf dem LF 8/6 Leybuchtpolder. Zum Oberlöschmeister befördert wurde Matthias Rieken als Leiter der Kinderfeuerwehr. Rainer van Hülsen wurde Gruppenführer auf dem LF-L. Norbert Krüger wurde kommissarisch eingesetzt als Zugführer des III. Zuges. Befördert zum Brandmeister und gleichzeitig eingesetzt wurden Timo Klingenborg als stellvertretender Zugführer des II. Zuges und Christian Schipper als Zugführer ebenfalls des II. Zuges. Thomas Kettler und Thomas Weege tragen in ihren Funktionen als stellvertretende Stadtbrandmeister nun den Dienstrang eines Oberbrandmeisters.
Eine Überraschung gab es auch noch für Stadtbrandmeister Dieter Stellmacher: Er wurde vom Brandschutzabschnittsleiter Nord und stellvertretenden Kreisbrandmeister Gerd Diekena zum 1. Hauptbrandmeister ernannt.
Zum Schluss der 127. Jahresdienstversammlung meldete sich noch der ehemalige langjährige Stadtbrandmeister und jetzige Ehrenstadtbrandmeister Karl Kettler zu Wort. Er sprach der neuen Wehrführung seinen Dank aus für seine Nachfolge und sprach von einer guten Entscheidung, die Wehrführung auf drei Funktionen zu erweitern. Er habe einen sehr guten Eindruck von der neuen Führung, sie hätten in ihrer kurzen Amtszeit schon einiges bewegt und auch die Rückmeldungen von den Kameradinnen und Kameraden in der Norder Wehr wären nur positiv.
Bilder: O. Prigge