Flugzeugabsturz im Wattenmeer
Am Mittwochvormittag ist im Watt zwischen Norddeich und Norderney ein Kleinflugzeug abgestürzt. Der Pilot, der alleine in der Maschine saß, kam dabei ums Leben.
Gegen 11.25 Uhr empfing der Norderneyer Seenotkreuzer „Bernhard Gruben“ ein schwaches Notsignal. Über die Such- und Rettungsleitstelle (SAR) der Marine konnte ermittelt werden, dass ein Flugzeug von Emden auf dem Weg nach Norderney war und hätte längst dort ankommen müssen. Der DGzRS-Kreuzer lief sofort aus. Ebenso die DGzRS Rettungsboote „Cassen Knigge“ von Norddeich und „Elli Hoffmann-Röser“ von der Station auf Baltrum.
Die Inselfeuerwehr und die Taucher der DLRG auf Norderney wurden alarmiert, wenig später auch die Freiwillige Feuerwehr Norden. Die Feuerwehren suchten die Küstenlinie ab, konnten wegen dichten Seenebels mit Sichtweiten unter 50 Meter jedoch keine Beobachtungen machen. Im Hafen von Norddeich stand ein Frachtschiff der Reederei Norden Frisia in Bereitstellung, um gegebenenfalls weitere Rettungskräfte und Bergungsgerät vom Festland an die Absturzstelle zu bringen. Zunächst war unklar, ob es tatsächlich zu einem Absturz gekommen war oder ob das automatische Ortungssignal durch einen Defekt ausgelöst hatte. Das Mehrzweckboot der Norder Wehr machte sich ebenfalls im dichten Nebel auf den Weg ins Suchgebiet. Zwei Rettungshubschrauber der Marine und des ADAC mussten ihren Einsatz wegen des extremen Nebels abbrechen.
Nach rund einer Stunde nach Empfang des Signals hatte die „Bernhard Gruben“ das Wrack kopfüber im flachen Wasser liegend südlich des Inselflugplatzes entdeckt. Somit gab es Gewissheit über einen Absturz. Der Tonnenleger „Lüttjeoog“ war ebenfalls zur Absturzstelle gefahren und konnte das Wrack zügig bergen. Das Norder Feuerwehrboot konnte darauf kurz vor der Unglücksstelle umdrehen.
Zunächst wurde das Wrack nach Norderney gebracht, wo die Feuerwehr die Leiche des Piloten aus dem Innenraum befreit hat. Anschließend brachte die „Lüttjeoog“ die zerschellten Überreste der Cessna nach Norddeich. Norderneyer Kameraden hatten die Fahrt zum Festland als Brandwache begleitet. Die Norder Feuerwehr unterstütze die Entladung, fing auslaufende Betriebsstoffe auf und stellte den Brandschutz sicher. Ein Bestatter übernahm den Leichnam.
Nachdem die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) noch im Norddeicher Osthafen die ersten Ermittlungen vorgenommen hatte, wurde das Flugzeug mit einem Kran und einem Trecker von Niedersachsen Ports auf deren Betriebsgelände transportiert.