Ausgerissene Kälber aus Nordsee gerettet
Vier junge Kälber sind in der Nacht zu Mittwoch von ihrer Weide im Norder Ortsteil Ostermarsch ausgerissen. Voller Abenteuerlust ging das Quartett auf Wanderschaft. Zwei der Ausreißer konnten die Besitzer schnell wieder einfangen.
Die beiden übrigen Jungtiere verschwanden in einem großen Rapsfeld im Bereich Looger Weg. Da die Felder von einer Landstraße und der Bundesstraße umgeben sind, befürchteten Polizei und Besitzer, dass die Tiere dort Verkehrsteilnehmer gefährden könnten. Aus diesem Grund wurde um kurz nach Mitternacht die Freiwillige Feuerwehr Norden mit ihrer Drehleiter und einer Wärmebildkamera angefordert. Die einstündige Suche verlief jedoch erfolglos. Um zirka 4 Uhr wurde das Duo dann im Norddeicher Hafen vor einem Hotel gesichtet. Als Besitzer und Polizei vor Ort erschienenen, waren die Kälber aber wieder spurlos verschwunden und die Suche wurde erneut eingestellt. Gegen 6.30 Uhr meldete sich dann der Kapitän vom Frachter „Frisia VII“. Er hat die Tiere auf dem westlichen Leitdamm in der Hafeneinfahrt gesichtet. Sie standen im Wasser und stürmischer Wind peitschte ihnen salzige Gischt über ihr Fell. Bei menschlicher Annährung ergriffen die Ausreißer wieder die Flucht und liefen weiter ins kalte Wasser. Die Frisia-Mitarbeiter verständigten dann die Norder Feuerwehr, die darauf unter anderem mit ihrem Mehrzweckboot ausrückte, um sich von der Seeseite zu nähren und die Kälber von dort zurück an Land zu treiben. Der Plan ging auf und die völlig geschwächten Tiere fügten sich ihrem Schicksal. Am Ende ihres rundweg fünf Kilometer langen Ausflugs ließen sie sich von den Feuerwehrleuten auf dem Steinwall einfangen. Die ebenfalls angerückte Polizei verständigte die Tierbesitzer, die die leicht verletzten Kälber mit einem Anhänger im Yachthafen abholten.