Starkregen beschert Norder Wehr zwölf Einsätze
Am Montagabend verfärbte sich der Himmel über der Stadt Norden binnen weniger Minuten tiefschwarz. Ab genau 19.38 Uhr ging massiver Starkregen nieder, der innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Straßen, Grundstücke und Keller flutete. Die Kanalisation konnte die enormen Wassermassen mancherorts nicht aufnehmen.
An einigen Stellen fielen im Stadtgebiet rund 35 Liter Regen pro Quadratmeter in nur zehn Minuten. Eine dreiviertel Stunde zuvor hatte der Deutsche Wetterdienst eine amtliche Unwetterwarnung für die Region herausgegeben. Auch das Bevölkerungswarnsystem KatWarn wurde aktiviert.
Der Freiwilligen Feuerwehr Norden bescherte das Unwetter einiges an Arbeit. Bis 22.30 Uhr mussten rund 40 Einsatzkräfte zu insgesamt zehn Wasserschäden in Gebäuden ausrücken. Hinzu kamen noch zwei Fehlalarme durch automatische Brandmeldeanlagen, die ebenfalls durch Wassereinbruch verursacht wurden. Am schlimmsten traf es ein Restaurant in der Nordddeicher Kolkstraße. Zunächst lief dessen Parkplatz voll Wasser und von dort bannte sich das feuchte Nass den Weg zwischen den Füßen der Gäste hindurch, durch die gesamte Pizzeria. Ein eiligst von den Besitzern aufgebauter Sandsackdamm im Eingang konnte nicht verhindern, dass das komplette Lokal knöcheltief geflutet wurde. Hier half die Feuerwehr das Wasser abzupumpen und aus dem Gebäude zu schieben.
Neben mehreren Straßen in der Innenstadt stand auch die Siedlung in der Kutterstraße in Norddeich teilweise bis zu über 30 Zentimeter stundenlang unter Wasser. Dort blieben aber Gebäudeschäden aus.
Die überlastete Kanalisation war aber nicht alleine Schuld an den Überflutungen. Die Feuerwehr konnte an einigen Stellen Ursachen für Wasserschäden entdecken, die von der Bevölkerung hausgemacht waren. So sahen die Einsatzkräfte beispielsweise auf Grundstücken Gefälle, die zu Gebäuden hinneigten und das Wasser somit an und in die Häuser leitete anstatt davon weg. Ebenso Gullys die mit Laub, Abfall und gefüllten Hundekotbeuteln verstopft waren, waren keine Seltenheit. Auch nicht funktionierende Rückschlagklappen in Kellerentwässerungen sind ein häufig anzutreffendes Problem. Hier können sich Bürger umsichtiger auf Unwetter vorbereiten und unangenehme Wasserschäden vermeiden.