Feuerwehr rettet 14 Pferde bei Großbrand
Gegen 2 Uhr ist in der Nacht zu Freitag ein Bauernhof im Norder Ortsteil Westermarsch II vollständig durch einen Großbrand zerstört worden. Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Norden ist es gemeinsam mit Polizeibeamten gelungen noch 14 Pferde und Ponys in letzter Minute aus dem brennenden Gebäude zu retten, ehe der gesamte Hof in Flammen stand.
Bereits bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte stand der Wohnteil des alten Gulfhofes am Deichrichterweg in Vollbrand und die Flammen griffen gerade auf den Wirtschaftsteil über. Dort befanden sich im hinteren Bereich unter anderem auch Pferdestallungen. Nachdem die Einsatzkräfte die Stalltür eintraten, konnten die Vierbeiner ins Freie auf eine Weide geführt werden. Gerade als das letzte Pony gerettet war, schlugen die Flammen oberhalb des Stalls aus den Fenstern und der Hof stand auf voller Länge in Brand.
Das Feuer griff enorm schnell um sich und erzeugte dabei einen heftigen Regen aus Funken und scharfkantigen Bruchstücken von der auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage. Dies war für die Feuerwehrleute und ihre Fahrzeuge eine nicht ungefährliche Situation. Der Platz um den Hof war mit Kutschen und verschiedenen Anhängern ohnehin schon stark eingeengt, so dass die Feuerwehr dort auf geringsten Raum agieren musste. Weiterhin bliesen in den Flammen mehrere Gasflaschen ihren Inhalt unter lautem Getöse und hellen Stichflammen ab. Explosionen blieben zwar aus, dennoch bestand für die Helfer auch hier eine erhöhte Gefahr.
Wertvolle Dienste leistete bei diesem Großbrand auch wieder die Leihleiter einer Wartungsfirma aus Luckenwalde. Dort ist die Norder Drehleiter schon seit mehreren Wochen zur Inspektion. Für das Leihfahrzeug und die Norder Wehr war dies nun der vierte Großbrand binnen sieben Wochen.
Da der Brandrauch über Norddeich in Richtung Ostermarsch zog, erfolgte in der Nacht eine Bevölkerungswarnung per Rundfunkdurchsagen sowie dem Warnsystem Katwarn. Diese forderten zum Schließen von Türen und Fenstern auf.
Um ausreichende Mengen Löschwasser herbei zu fördern, mussten insgesamt über vier Kilometer Schlauchleitungen zu Hydranten und Feuerlöschbrunnen sowie einen auf dem Hofgrundstück befindlichen Teich verlegt werden. Da diese Aufgaben sehr personalintensiv waren, wurden die Ortsfeuerwehren Hage und Lütetsburg hinzu gerufen. Insgesamt kamen so rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschen Roten Kreuz und Polizei zum Einsatz.
Bis zum Vormittag galt der Besitzer des Hofes als vermisst. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich dieser bei Brandausbruch in dem Gebäude aufhielt. Im Laufe des Vormittags meldete sich dieser jedoch bei Freunden. Seine beiden Hunde fingen die Feuerwehrleute total verängstigt ein und wärmten sie bis zur Abholung durch einen Freund des Besitzers in Feuerwehrfahrzeugen auf.