Technische Einsatzleitung übt großflächige Unwetterlage
Die Technische Einsatzleitung (TEL) Nord des Landkreises Aurich hat am vergangenen Samstag die Bewältigung einer langanhaltenden Unwetterlage geübt. Das Szenario wurde als Planübung durchgeführt. Angenommen wurden mehrere nacheinander folgende Stürme, die zunächst an der Nordseeküste für erhöhte Pegelstände sorgten.
Das Unwetter sollte auch erhebliche Regenmengen liefern, die wiederum im Binnenland Flüsse und Kanäle gefährlich anstiegen ließ. Das mehrtägige Unwetter wurde dann von einem Orkan gekrönt. In Folge dessen wurden wichtige Komponenten der öffentlichen Stromversorgung beschädigt. Die Stromversorger sahen sich daher gezwungen, aus Sicherheitsgründen die Stromübertragung abzuschalten. Durch den großflächigen Stromausfall, kam die öffentliche Sicherheit schnell ins Wanken. Während die TEL fieberhaft damit beschäftigt war, Einsatzkräfte Sturm- und Wasserschäden beseitigen zu lassen und wichtige Gebäude und Anlagen mit Strom zu versorgen, peitschten weiterhin Sturmböen über Ostfriesland. Die Hochwasserlage an der Nordseeküste spitzte sich so weit zu, dass die TEL großflächige Evakuierungen planen musste. Hierzu wurde fiktiv auch die zweite TEL des Kreises aus dem südlichen Landkreis alarmiert. Das Planspiel dauerte am Samstag mehrere Stunden und wurde von Jürgen Kettler, Dozent an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler, angeleitet. Ein Vertreter der Deichacht unterstützte die Feuerwehrleute als Fachberater.
Die TEL ist der operativ-taktische Teil des Katastrophenschutz-Führungsstabes des Landrats. Er unterstützt bei besonders ausgedehnten Großschadenslagen oder Katastrophenfällen die Einsatzleiter vor Ort in den Gemeinden. Die Nord-TEL hat ihren Sitz im Norder Hilfeleistungszentrum (HLZ) und besteht aus Mitgliedern verschiedener Ortsfeuerwehren. In den städtischen Räumen stehen ein Stabsraum, wo alle Informationen zusammen laufen und weitergeleitet werden, sowie ein Funkraum zur Verfügung. Thomas Kettler, Nordens 1. stellvertretender Stadtbrandmeister, ist ihr vom Landkreis eingesetzter Leiter. Am HLZ besteht weiterhin die Möglichkeit mehrere Hundertschaften der Feuerwehren, sogenannte Kreisfeuerwehrbereitschaften, und anderen Organisationen einen Bereitstellungsraum zu bieten. Die Einsatzkräfte können dort auch bei längeren Stromausfällen verpflegt werden.
(Fotos: Oliver Prigge & Marina Klaassen)