Stundenlange Rettung von 2 Huskys aus dem Watt
Mehrere Stunden irrten zwei Hunde am Donnerstag durch das Wattenmeer vor Norddeich und Westermarsch. Um sie retten, war ein stundenlanger Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Norden erforderlich. Die beiden Huskys hatten am späten Nachmittag am Norddeicher Hundestrand getobt.
Als sie eine Möwe im Watt sahen, überkam sie ihr Jagdtrieb. Der Rüde „Luis“ und die Hündin „Hanna“ rannten weit raus ins Watt und schwammen durch einen Priel. Danach rannten sie auf der Sandbank Itzendorf-Plate umher. Die lauten Rufe ihrer Besitzer ignorierten sie dabei. Das Pärchen aus dem Kreis Gütersloh war erst eine Stunde zuvor zum Sommerurlaub mit ihren drei Hunden am Nordsee Camp angereist. Nachdem die Ausreißer nicht zurückkehrten, überkam den Besitzern die Angst, zumal die Tide sich bald umkehren und das Meer wieder auflaufen würde. Die Idee den Hunden zu folgen und sie selbst wieder einzufangen, verwarfen sie zum Glück schnell wieder.
Die alarmierte Feuerwehr ließ im Hafen zunächst ihr Mehrzweckboot zu Wasser. Dort nahmen sie auch den Hundebesitzer mit an Bord und fuhren mit ihm in Richtung Itzendorf-Plate. Währenddessen ging am Hundestrand die Drehleiter in Stellung, um von dort als Aussichtsposten zu dienen. Mit Ferngläsern konnten die Feuerwehrleute die Hunde dann auch aus der Höhe mehrere hundert Meter vom Strand entfernt sichten. Die beiden „Abenteurer“ entfernten sich allerdings immer weiter Richtung Westen. Da zu diesem Zeitpunkt absolutes Niedrigwasser herrschte, konnte das Feuerwehrboot nur das Ostende der festen Itzendorf-Plate erreichen. Von dort liefen zwei Einsatzkräfte mit dem Hundebesitzer den Tieren nach. Nach einiger Zeit waren die Hunde nicht mehr zu sehen.
Der Rüstwagen der Norder Wehr fuhr dann die Deichlinie seeseitig ab, wobei dessen Besatzung die Tiere dann drei Kilometer westlich des Hundestrandes vor Westermarsch entdeckte. Zwei Feuerwehrleute zogen sich Wathosen an und liefen ins Watt. Die Hündin „Hanna“ war inzwischen so erschöpft, dass sie sich in den Matsch gelegt hatte und nicht weiter laufen konnte. Sie musste zum Deich getragen werden. „Luis“ dagegen konnte den beschwerlichen Weg weiter auf seinen eigenen vier Pfoten bestreiten. Die Hunde als auch die Feuerwehrleute kehrten so sicher, allerdings völlig verdreckt und total entkräftet zurück an den Deich. Die Hunde bekamen gleich Trinkwasser gereicht, welches sie freudig annahmen. Das Hilfeleistungstanklöschfährzeug brachte die Hundebesitzerin zur Deichstraße, wo die Dreckspatze warteten. Mit dem Löschwasservorrat des Fahrzeuges wurden die Hunde sowie die Feuerwehrleute gereinigt. Anschließend brachte die Feuerwehr die Frau mit ihren insgesamt drei Hunden zum Nordsee Camp. „Die Hunde fielen, nachdem sie etwas zu Fressen bekommen hatten, sofort in einen tiefen Schlaf“, berichtete die Frau später noch den Feuerwehrleuten. Gegen 22 Uhr kehrte das Feuerwehrboot dann in den Hafen zurück. Dort führte die Feuerwehr dann noch das Besitzerpärchen wieder zusammen. Beide waren von dem glücklichen Ausgang der Rettungsaktion sichtlich gerührt und äußerst dankbar für den engagierten Einsatz der Norder Feuerwehr.