131. Jahresdienstversammlung
Wieder einmal konnte Stadtbrandmeister Thomas Kettler am Freitagabend zur 131. Jahresdienstversammlung einen vollbesetzten Saal im Hotel Reichshof vorfinden. Viele Gäste aus Politik und Verwaltung, von der Feuerwehrführung und vielen anderen Hilfsorganisationen sowie viele passive Mitglieder waren seiner Einladung gefolgt.
Thomas Kettler konnte vom zweitarbeitsreichsten Jahr in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Norden berichten. Insgesamt mussten im Berichtsjahr 435 Einsätze abgearbeitet werden.
Der Stadtbrandmeister ging dann in seinem Jahresbericht auf die Einsatzzahlen ein und rief noch einmal einige besondere Einsätze in Erinnerung. Die Gesamtzahl der Einsätze von 435 gliedert sich auf in 133 Brand- und 236 Hilfeleistungseinsätze, 51 Brandsicherheitswachen und 15 Brandschutzunterweisungen. Darunter waren 49 ausgelöste Brandmeldeanlagen und 16 Einsätze durch ausgelöste Heimrauchmelder die durch die Rauchmelderpflicht in den letzten Jahren spürbar mehr Arbeit machten. Er sprach davon dass aufgrund der Einsatzzahlen die Norder Wehr an ihre Grenzen und an die Grenze der Ehrenamtlichkeit gebracht wurde.
Wie in jedem Jahr konnte Kettler auch wieder einige besondere Einsätze beschreiben die in besonderer Erinnerung geblieben sind. So gab es vor der letzten Jahresdienstversammlung eine Tierrettung in Westermarsch. Diese zog sich so lange hin dass einige Kameraden nicht mehr an der Versammlung teilnehmen konnten. Am 13. Juni viel der Dienstabend aus. Grund hierfür war ein Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus bei dem 41 Personen evakuiert und anschließend in einer Schule untergebracht werden mussten. Leider gab es im Berichtsjahr auch einen Brandtoten. Bei einem Feuer in einem Wohngebäude in der Bleicherslohne konnte eine Person im Verlauf des Einsatzes nur noch tot geborgen werden. Weiterhin wurde ein granatenähnlicher Gegenstand gefunden. Die Löscharbeiten mussten unterbrochen und das Eintreffen des Kampfmittelräumdienstes aus Hannover abgewartet werden. Dieser Einsatz dauerte mehr als 36 Stunden. Eine wirkliche Belastung für die Einsatzkräfte stelle ein Einsatz im Oktober dar bei dem ein 18-jähriger Mann zu Tode kam. Die Betreuung der nach und nach eintreffenden Angehörigen zusammen mit drei Notfallseelsorgern stellte die Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung. Aus diesem Einsatz folgte auch die Gründung eines Kriseninterventionsteams (KIT) innerhalb der Norder Wehr.
Die Mitgliederzahlen konnten entgegen dem Trend gegenüber dem Vorjahr wieder gesteigert werden. Alle Abteilungen konnten Zuwächse verzeichnen. Insgesamt zählte die Wehr am 31.12.2017 404 Mitglieder, davon 136 in der Einsatzabteilung, 34 in der Jugendfeuerwehr, 14 in der Kinderfeuerwehr, 44 in der Ehrenabteilung und 179 Mitglieder im Stadtorchester Feuerwehr Norden.
Der Stadtbrandmeister betonte dass die Feuerwehr aber nicht nur aus Einsätzen, Diensten und Ausbildung bestehe sondern dass die Kameradschaft eine wichtige Säule der Feuerwehrarbeit ist. So konnte er von mehreren Veranstaltungen berichten die wie gewohnt sehr gut angenommen wurden. Den Start im Berichtsjahr machte wieder das schon traditionelle Osterfeuer. Im August wurde der neue und 520.000,00 Euro teure Einsatzleitwagen (ELW) 2 durch Landrat Harm-Uwe Weber an die Freiwillige Feuerwehr Norden übergeben. Am Tage darauf wurde das Verbandsgrillen des Kreisfeuerwehrverbandes Aurich in Norden durchgeführt. Zum ersten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Norden lud im September Heiko Schmelzle die Partnerinnen der Feuerwehrkameraden und die aktiven Feuerwehrfrauen zu einem Ausflug ein. Gemeinsam ging es mit der Museumseisenbahn nach Dornum. Zum Ende des Jahres hatte der Festausschuss noch eine Tagesfahrt ausgearbeitet. Viele Kameraden mit Partnern nahmen teil und gemeinsam ging es nach Haselünne wo u. a. die Besichtigung der Fa. Berenzen auf dem Programm stand.
In seiner Jahresvorschau konnte Kettler schon einige Punkte nennen die in diesem Jahr von großer Bedeutung sind. So findet am 6. Mai der zweite Bevölkerungsschutztag der Polizeidirektion Osnabrück in Norden auf dem Marktplatz statt. Höhepunkt in diesem Jahr werden wieder die Norddeicher Feuerwehrtage vom 27. bis 29. Juli sein. Die Planungen für das neue Feuerwehrhaus und eines neuen Löschgruppenfahrzeuges für den Ortsteil Leybuchtpolder laufen auf Hochtouren. Man hofft in diesem Jahr noch den ersten Spatenstich machen zu können und wenn alle Zahnräder richtig ineinander greifen könne man im nächsten Jahr mit einem neuen Fahrzeug in ein neues Feuerwehrhaus einziehen. So ganz „nebenbei“ wird im November mit der Auslieferung des neuen Löschgruppenfahrzeuges 10-Umwelt gerechnet.
Stadtjugendfeuerwehrwart Daniel Blankenhagen konnte in seinem Jahresbericht ebenfalls wieder von einem sehr aktiven Jahr mit vielen Aktionen, Wettbewerben und Veranstaltungen der Kinder- und der Jugendfeuerwehr berichten. Für die Jugendfeuerwehr waren das z. B. Weihnachtsbaumsammelaktion, Zeltlager, Umweltschutztag, Bundeswettbewerb auf Kreis- und Bezirksebene, Fahrten zum Movie-Park Bottrop und zur Berufsfeuerwehr Oldenburg, Flohmarkt im Hilfeleistungszentrum und vieles andere mehr. Die Kinderfeuerwehr war ebenfalls sehr aktiv, abwechslungsreiche Dienste, Besuche anderer Kinderfeuerwehren, Brandflohabnahme, Teilnahme am Kreiskinderfeuerwehrtag und, und, und…. Dies alles wäre aber nicht machbar ohne die vielen Betreuer und Unterstützer unter der Führung von Jugendwart Uwe Müller und Stadtkinderfeuerwehrwart Matthias Rieken. Viele Veranstaltungen wurden auch gemeinsam von beidern Jugendabteilungen durchgeführt wie z. B. das Schmücken der Krone für den Norder Maibaum. Höhepunkt hierbei war der gemeinsame Flohmarkt in den Hallen des Hilfeleistungszentrums im September welcher ein voller Erfolg war und auf jeden Fall wiederholt wird.
Bürgermeister Heiko Schmelzle betonte in seiner Ansprache noch einmal ausdrücklich dass in Norden die gesamte Feuerwehrarbeit ehrenamtlich durchgeführt wird. Viele Bürgerinnen und Bürger denken immer noch dass Feuerwehrleute im Hilfeleistungszentrum sitzen und auf Einsätze warteten. Dies treffe nicht zu. Weiterhin ging er auch noch einmal auf die genannten Anschaffungen ein, die trotz angespannter Haushaltslage erfolgen müssten.
Weitere Grußworte sprachen Regierungsbrandmeister Ernst Hemmen, Dr. Angela Lißner vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Polizeidirektion Osnabrück, Abschnittsbrandmeister Jochen Behrends und vom Polizeikommissariat Norden Kriminalhauptkommissar Werner Strube.
Auch standen wieder viele Ehrungen auf der Tagesordnung:
Noch vor dem Jahresbericht des Stadtbrandmeisters wurden vom Regierungsbrandmeister und Präsidenten des Ostfriesischen Feuerwehrverbandes e. V. Ernst Hemmen eine Kameradin und eine Zivilperson mit der Ehrennadel der Ostfriesischen Feuerwehren ausgezeichnet. Die Kameradin ist Karola Weege, langjährige Schriftführerin der Jugendfeuerwehr Norden und Ehefrau vom 2006 verstorbenen Stadtjugendfeuerwehrwart Heiko Weege. Die Zivilperson ist Uwe Fröbel, Fachdienstleiter Bürgerdienste und Sicherheit bei der Stadt Norden und seit vielen Jahren für die Freiwillige Feuerwehr Norden bei der Stadtverwaltung zuständige Ansprechpartner.
Von der Jugendfeuerwehr wurden Alina Schilling und Jannes Scharfenort für die am meisten geleisteten Stunden mit Wanderpokalen ausgezeichnet. Sie leisteten beide jeweils 214,5 Stunden Einsatz bei der Jugendfeuerwehr.
Die Kameradinnen und Kameraden Marina Klaassen, Monika Klaassen, Jörg Klaassen, Oliver Prigge, Heiko Schwitters und Wilko Wilberts haben im Berichtsjahr keinen Dienst ausgelassen und erhielten dafür ein Buchgeschenk.
Der ehemalige Zugführer des III. Zuges Oberbrandmeister Dirk Bünting wurde in die Ehrenabteilung überführt.
Mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 40-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehr-Musikwesen wurde der Hauptfeuerwehrmann der Musik Wilfried Barkhoff ausgezeichnet. Das Niedersächsische Ehrenzeichen für 40-jährige Dienste im Feuerlöschwesen erhielt der Löschmeister Armin Korok. Das Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten die beiden Mitglieder der Ehrenabteilung Hauptbrandmeister Wilhelm Fink und Abschnittsbrandmeister Karl Kettler.
Dann gab es noch eine besondere Ehrung: Der Oberbrandmeister Heino Schmull wurde für 65-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Norden ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird nur innerhalb der Norder Wehr verliehen.
Folgende Kameradinnen und Kameraden wurden befördert bzw. in eine Funktion eingesetzt:
Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau sind jetzt Lena Mennen, Roger Alts, Christian Cordes, Maximilian Klinge und Tammo Remmers, Oberfeuerwehrmann bzw. Oberfeuerwehrfrau Mareike Pieper, Karsten Müller, Jannik Baumann und Gerben Oosting, Hauptfeuerwehrmann bzw. Hauptfeuerwehrfrau Maximilian Becker, Martin Kleen, Oliver Schäfer, Wilko Wilberts, Carsten Poppen-van der Laan und Nicole de Wall. Jessica Petke wurde als stellvertretende Gruppenführerin auf dem Einsatzleitwagen 2 eingesetzt und zur Hauptfeuerwehrfrau befördert. Zum Ersten Hauptfeuerwehrmann wurde Eilert Taddigs befördert. Eingesetzt als Gruppenführer auf dem Löschgruppenfahrzeug 16-TS wurde Siemen Rass, als stellvertretender Gruppenführer auf dem Löschgruppenfahrzeug-Logistik wurde Aike Hausberg und als Gruppenführer auf diesem Fahrzeug wurde Timo Frodermann eingesetzt, alle drei Kameraden wurden außerdem zum Löschmeister befördert. Daniel Blankenhagen wurde als stellvertretender Gruppenführer auf dem Löschgruppenfahrzeug 16-TS eingesetzt und zum Oberlöschmeister befördert. Timo Ellßel und Fokko Schumann dürfen sich jetzt Hauptlöschmeister nennen. Ralf Scharfenort wurde als Zugführer des IV. Zuges zum Oberbrandmeister befördert und übernimmt gleichzeitig das Amt des Sicherheitsbeauftragten vom Kameraden Christian Schipper. Bei den Führungen der Züge II und III gab es ebenfalls Neuerungen: Oberbrandmeister Norbert Krüger wird Zugführer des II. Zuges, Hauptlöschmeister Fokko Schumann wird Zugführer des III. Zuges.
Zum Ende der 131. Jahresdienstversammlung meldete sich noch der ehemalige langjährige Stadtbrandmeister und jetzige Ehrenstadtbrandmeister Karl Kettler zu Wort. Er danke im Namen aller Kameradinnen und Kameraden der noch jungen Führung der Norder Wehr mit Stadtbrandmeister Thomas Kettler und seinem Stellvertreter Thomas Weege für die geleistete Arbeit.
In seinem Schlusswort dankte Stadtbrandmeister Thomas Kettler allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Rat und Verwaltung der Stadt Norden sowie allen politischen Entscheidern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein Dank ging ebenfalls an die Kolleginnen und Kollegen der Polizei für die tolle Zusammenarbeit. Sein letzter Dank ging an alle Kameradinnen und Kameraden der Norder Wehr, denn sie machen die Freiwillige Feuerwehr Norden zum dem was sie ist. Er sei stolz Stadtbrandmeister dieser großartigen Wehr zu sein.
Bilder: M. Klaassen/U. Bents