Reh im Watt ließ sich nicht retten
Vergebens waren die Mühen der Freiwilligen Feuerwehr Norden am Sonnabendvormittag ein Reh aus dem Watt zu retten. Ein Sportbootfahrer hatte das Wildtier in Höhe der Fahrwassertonne 16 im Busetief vor der Hafeneinfahrt gesichtet. Da die Flut weiter anstieg, hielt er es für in Not geraten. Mit dem Tiefgang seines Bootes konnte er das Tier jedoch nicht erreichen. Die Feuerwehr machte sich zunächst mit ihrem Mehrzweckboot auf den Weg in den Norddeicher Osthafen, um das Boot dort zu Wasser zu lassen. Nach intensiver Suche, bei der auch die Kapitäne zweier Frisia-Fähren von ihren Brücken mit Ferngläsern halfen, konnte das Reh dann auf der Sandbank Itzendorfplate ruhend gesichtet werden. Die Feuerwehrleute fanden eine Stelle, von der sie das Boot verlassen und die Sandbank betreten konnten. Das Reh verschwand dann jedoch in weiter Ferne. Das Wasser stieg schnell an, so dass die Einsatzkräfte ihr Boot mit Wasser in den Stiefeln wieder erreichten. Nach Rücksprache mit einem hinzugerufenen Jagdpächter und Nationalparkaufseher wurde die Rettungsaktion nach rund zwei Stunden abgebrochen. Das Tier hatte aufgrund der ostwindbedingten niedrigen Wasserstände gute Chancen auf der riesigen Sandbank zu verweilen und bei Ebbe das Festland aus eigener Kraft zu erreichen. Im Übrigen sind Rehe gute Schwimmer. Laut dem Jagdpächter ist es um diese Jahreszeit völlig normal, dass sich Rehe nach Revierkämpfen ins Watt zurückziehen. Ebenso schwimmen einige Tiere auch rüber zu den Inseln.