Fortbildung „Gefahren an Flugunfallstellen“
Die Freiwillige Feuerwehr Norden hat am Montagabend für ihre Führungskräfte eine Fortbildung zum Thema Gefahren an Flugunfallstellen durchgeführt. Flugsicherheitsmeister Stephan Saebel vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ hat hierzu mehr als zwei Stunden im Hilfeleistungszentrum referiert. Da es in seinem Vortrag nicht nur um Unfälle mit Beteiligung von militärischen Luftfahrzeugen sondern auch um zivile Kleinflugzeuge ging, nahmen auch Mitarbeiter der FLN-Flugplätze Norddeich und Harle teil. So Bestand die Teilnehmergruppe aus 20 Feuerwehrleuten und 13 Flugplatzbeschäftigten.
Der Luftsicherheitsmeister gab zunächst einen interessanten Einblick in das Aufgabegebiet der Dienststelle Flugsicherheit, zu der unter anderem auch die Hilfe vor Ort bei Flugunfällen auch außerhalb von Militärgeländen gehört. Ausführlich ging er auf das Kampfflugzeug Eurofighter ein, welche in Wittmund stationiert sind und nahezu täglich über Ostfriesland und die Küste fliegen. Sollte es zu einem Unfall mit einem dieser Flugzeuge kommen, müssen Einsatzkräfte mit Gefahren durch die Bewaffnung und Sicherheitstechnik sowie aus Kohlefaserverbundstoffen bestehenden Bauteilen rechnen. Der Schutz der Einsatzkräfte und Einsatztaktik sind entsprechend der Gefahren anzupassen. Saebel machte deutlich, dass die Rettung von Piloten die sich mit einem Fallschirm aus einem Jet geschossen haben und in einem Baum oder anderen Objekt verfangen haben, eine besonders zeitkritische und möglicherweise zugleich sehr aufwändige Aufgabe darstellt.
Nachdem im letzten Sommer zwei Eurofighter in Mecklenburg-Vorpommern bei einem Trainingsflug zusammengestoßen und abgestürzt waren, gab in den Kreisen der Feuerwehren teils große Unsicherheit beim Vorgehen bei derartigen Flugunfällen. Hier konnte Saebel Klarheit schaffen und wichtige Verhaltenshinweise geben.
Da sich Stephan Saebel neben militärischen Flugunfällen und auch mit Unfällen ziviler Kleinflugzeuge beschäftigt, konnte er seinen Vortrag entsprechend ergänzen. Dies war besonders für die Mitarbeiter der FRISIA Luftverkehr GmbH Norddeich (FLN) von Interesse. Am Flugplatz Norddeich landen in den Sommermonaten viele private Kleinflugzeuge. Einige von ihnen verfügen über ein Fallschirmrettungssystem, an dem ein ganzes Flugzeug bei einer Luftnotlage sicher zu Boden sinken kann. Beim Unfall am Boden, kann ein solches nicht ausgelöstes System mit seiner Pyrotechnik eine Gefahr darstellen. Die Flugplatzmitarbeiter würden mit ihrer Betriebsfeuerwehr vor der kommunalen Feuerwehr eintreffen und sollten ein derartiges System erkennen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ableiten können.