Stundenlanger Einsatz bei Schwelbrand
Mehrere Stunden hat ein Schwelbrand am Mittwoch die Freiwillige Feuerwehr Norden beschäftigt. Gegen 14.45 Uhr hatten Mitarbeiter einer Tischlerei im Gewerbegebiet Leegemoor in Norden einen Notruf abgesetzt. Zuvor war es in einer Absauganlage für Sägespäne zu einer Verstopfung und infolgedessen zu einem Schwelbrand bekommen. Die Mitarbeiter hatten diesen zunächst direkt an der Maschine selbst löschen können. Sie forderten die Feuerwehr jedoch vorsichtshalber zur Nachkontrolle an. Wie richtig diese Entscheidung war, stellte sich wenig später heraus.
Die Einsatzkräfte kontrollierten die Absaugleitungen mit einer Wärmebildkamera. Gleich an mehreren Stellen entdeckten sie erhöhte Temperaturen, die auf Glutnester schließen ließen. Zudem war eine Verrauchung im Spänebunker sichtbar. In diesem Bunker befand sich ein Gemisch aus Heizpellets sowie den abgesogenen Spänen aus der Tischlerei. Diese dienen als Brennstoffvorrat für die Heizungsanlage des Betriebes.
Gemeinsam mit den mit Beschäftigten des Betriebs demontierten die Einsatzkräfte mehrere Meter Rohrleitungen. Schnell stieß man dabei auf kokelnde Späne. Im Freien wurden die Rohre entleert und der Inhalt gelöscht. Sorgen bereitete der Spänebunker. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass über die Rohrleitungen auch Funken in diesen gelangt waren. Man befürchtete, dass sich später auch hier ein Schwelbrand bilden könnte.
Die Feuerwehr entschied den Lagerraum vollständig zu entleeren. Da dies als kräfteraubende und zeitintensive Arbeit eingestuft wurde, die zudem nur unter umluftunabhängigen Atemschutz durchgeführt werden konnte, wurden weitere Feuerwehrkräfte nachalarmiert. Parallel lieferte ein Containerdienst mehrere Mulden zur Einsatzstelle, in die das Gemisch hineingeschaufelt werden sollte. Weiterhin wurde ein spezieller Saugwagen von einem Privatunternehmen angefordert. Atemschutzgeräteträger begannen mit der Entleerung und trugen in mühevoller Arbeit die oberste Schicht des Lagerguts ab. Insgesamt rund sechs Tonnen schaufelten und schoben sie aus dem Bunker. In dieser Schicht war die Wahrscheinlichkeit von Glutnestern am größten. Wären diese gleich mit einem Saugwagen abgesogen worden, hätte es in dem Fahrzeug zu einer heftigen Staubexplosion kommen können. Daher war zunächst Handarbeit gefordert. Die Tischler hatten den Feuerwehrleuten schnell aus Holzplatten eine Art Rutsche gebaut, um das Gemisch effektiver in den Container zu befördern.
Später übernahm das Spezialfahrzeug den Großteil der Arbeit. Atemschutzgeräteträger mussten nur zwei Saugschläuche in das hölzerne Gemisch halten und es zusammenschieben. Das Fahrzeug entleerte sein aufgenommenes Gut in die bereitgestellten Container. Normalerweise mischt dieses Lkw Futter für Rinder. Derartige Feuerwehreinsätze hatte es bis dahin noch nicht geleistet. Nach über fünf Stunden war der Bunker endlich entleert. Mehr als 25 Tonnen Späne-Pellets-Gemisch waren dann ausgeräumt und die Brandgefahr im Gebäudeinneren gebannt.