Einsätze wegen Sturm und Sturmflut
Zu insgesamt vier Unwettereinsätzen musste die Freiwillige Feuerwehr Norden am Wochenende ausrücken, während Sturmtief „Nadia“ über die Nordseeküste pfiff.
Sonnabendnachmittag begann die Serie um 15.50 Uhr. In der Heringstraße war ein Bauzaun auf einen Geh- und Radweg gestürzt. Die Feuerwehrleute demontieren den Metallzaun und legten ihn auf einer Baustelle ab. Zu diesem Zeitpunkt wurden am Strand von Norddeich bereits Windgeschwindigkeiten um die 100km/h gemessen.
Gegen 17.20 Uhr ging es für die Feuerwehrleute zum Automuseum Nordsee nach Norddeich. An einem Torbogen aus alten Pkw, wehten eine Autotür sowie eine Motorhaube im Sturm hin und her. Aus dem Korb der Drehleiter sicherten die Einsatzkräfte die Teile mit Spanngurten.
Gerade wieder eingerückt ging es um 18.40 Uhr erneut nach Norddeich. Diesmal in den Westhafen. Da mit dem Sturm auch eine Sturmflut auflief, wurden Teile des Hafens überflutet. Zwei Pkw standen In Höhe des Rettungsbootanlegers und drohten von den weiterhin auflaufenden Fluten erfasst zu werden. Das Wasser war zuvor sprunghaft angestiegen, so dass ein Abtransport per Abschleppunternehmen nicht mehr rechtzeitig zu realisieren war. Gerade als die Feuerwehr die Autos mit Rangierwagenhebern und einer Seilwinde bergen wollte, kehrten die Eigentümer zu ihren Fahrzeugen zurück. So konnten sie ihre Wagen noch selbst aus dem Gefahrenbereich bringen. Die Urlauber hatten in einem Restaurant verweilt und glaubten ihre Autos auf dem Parkplatz in Sicherheit.
Am Sonntagmorgen wurden die Norder Feuerwehr nach Westermarsch zu Tomtes Hof, einem Verein zur Jugendhilfe sowie Tier-, Natur- und Umweltschutz, gerufen. Dort waren wohl in der Nacht mehrere große Bäume umgestürzt. Der größte Baum, eine zirka 30 Meter lange Pappel, war auf eine Scheune gestürzt. In dem Gebäuden waren Esel, Schafe und Futtermittel untergeberacht. Alle Tiere konnten durch die Betreiber unverletzt in Sicherheit gebracht. An dem Gebäude entstand jedoch schwerer Schaden. Auf dem Dach war ein Photovoltaikanlage installiert. Auch diese hatte erheblichen Schaden genommen. Ein hinzugerufener Elektrofachmann und Errichter der Anlage, konnte nicht ausschließen, dass in der Anlage durch die Schäden ein Kurzschluss entsteht. Seiner Einschätzung nach bestand Brandgefahr. Aufgrund der Gefährdung und dem Umstand, dass der Wind spürbar nachgelassen hatte, entschieden Feuerwehr und Elektriker die defekten Sonnenkollektoren zu demontieren. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit Hilfe von tragbaren Leitern, der Drehleiter und Absturzsicherung für die Einsatzkräfte. Nach über 2 Stunden waren 13 Module vom Dach entfernt und die Gefahr gebannt. Zur Beseitigung der umgestürzten Bäume sowie des Gebäudeschadens wurde an Fachfirmen verwiesen.