Zimmerbrand im Norder Krankenhaus
Im Norder Krankenhaus ist es am Sonnabendnachmittag zu einem Zimmerbrand gekommen. Zwei Stationen mussten wegen des Feuers evakuiert werden. Insgesamt 55 Patienten brachten Klinikpersonal und Feuerwehr in Sicherheit. Die Lage war anfangs wegen einer starken Rauchentwicklung sehr dynamisch. Rundweg 200 Einsatzkräfte aus ganz Ostfriesland waren im Einsatz. Personen kamen nicht zu Schaden.
Gegen 16.20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Norden nach Auslösung der automatischen Brandmeldeanlage der Ubbo-Emmius-Klinik alarmiert. Als die Einsatzkräfte den Auslösebereich auf einer Station im Erdgeschoss erreichten, öffnete eine Pflegerin ein Patientenzimmer. Ihr schlug dichter schwarzer Rauch entgegen. In dem Zimmer waren große Flammen sichtbar. Ob sich noch Personen darin befanden, war zunächst unklar. Der Brandraum wurde sofort wieder verschlossen. Das Pflegepersonal begann umgehend mit der Feuerwehr die 20 Patienten der Station in einen sicheren Außenbereich zu führen. Rauch entwich durch ein geöffnetes Fenster ins Freie und drang in zwei darüber befindliche Stationen. Im ersten Obergeschoss mussten dort deshalb 35 weitere, teils bettlägerige und mobilitätseingeschränkte Patienten evakuiert werden. Sie wurden in Betten liegend oder an Gehhilfen laufend auf eine andere Station gebracht. Einige mussten zunächst von medizinischen Geräten getrennt werden.
Aufgrund der komplexen Lage wurde für die Norder Feuerwehr sowie den Rettungsdienst und das Deutsche Rote Kreuz aus dem gesamten ostfriesischen Raum Großalarm ausgelöst. Von den Nachbarfeuerwehren Lütetsburg und Hage wurden zusätzliche Atemschutzgeräteträger angefordert. Von der Feuerwehr Aurich machte sich die Drehleiter auf den Weg. Die Leitstelle Ostfriesland informierte im Hintergrund umliegende Krankenhäuser über den Krankenhausbrand und fragte deren freie Bettenkapazitäten ab. So war alles für einen Massenanfall von Verletzten vorbereitet und im Bedarfsfall hätten so zeitnah zahlreiche Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden können. Die Osterstraße und umliegende Parkplätze dienten als Bereitstellungsräume für die Einsatzkräfte.
Glücklicherweise war dies nicht erforderlich. Atemschutzgeräteträger brachten den Zimmerbrand zügig unter Kontrolle. Mit mehreren Hochleistungslüftern befreite die Feuerwehr die betroffenen Bereiche von Rauch und Brandgeruch. Durch das umsichtige Handeln des Klinikpersonals und der Feuerwehr konnte eine weitere Ausbreitung von Feuer und Rauch sowie Personenschäden verhindert werden. Nachdem alle Räume ausreichend belüftet waren, konnten die Patienten nach Sichtung durch medizinisches Personal wieder unversehrt in ihre Zimmer zurückkehren. Lediglich ein kleiner Teil der direkt vom Brand betroffenen Station kann wegen Rauchniederschlägen vorerst nicht wieder genutzt werden. Bei der zwischenzeitlichen Betreuung der Betroffenen bekam das Krankenhauspersonal Unterstützung von Notfallseelsorgern der Kirche. Brandursache und Schadenshöhe sind noch unbekannt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Gegen 19 Uhr war der Großeinsatz für alle Helfer beendet. Klinkgeschäftsführer Heiko Goldenstein lobte vor Ort die Arbeit seiner Mitarbeiter sowie die Einsatzkräfte und die reibungslose Zusammenarbeit.