Patiententransport: Einsatz und Übung
Am Dienstagabend stand bei der Freiwilligen Feuerwehr Norden der Transport von Patienten mit unterschiedlichen Einsatzmitteln auf dem Dienstplan. Hierzu wurden für die rund 80 Feuerwehrleute insgesamt vier Stationen vorbereitet. Mit dabei war auch ein Rettungswagen des Rettungsdienstes des Landkreises Aurich und das Deutsche Rote Kreuz Loppersum mit einem Krankenwagen.
Nach dem Antreten um 19.30 Uhr ging es an die Übungsorte beim Hilfeleistungszentrum, Klärwerk und im Ortsteil Leybuchtpolder. Dann erfolgte jedoch eine Alarmierung durch die Leitstelle Ostfriesland und das Übungsthema wurde zum echten Einsatzszenario. Der Rettungsdienst behandelte zu diesem Zeitpunkt in Norden in der Gartenstraße auf einem Balkon eine gestürzte Seniorin. Die Frau hatte sich schwer verletzt und musste schonend aus dem ersten Obergeschoss abtransportiert werden. Die Drehleiter rückte daraufhin beim Klärwerk ab, ein Löschfahrzeug vom Hilfeleistungszentrum. Die Schwerverletzte wurde in eine Spezialtrage der Feuerwehr gebettet und mit der Drehleiter zu Boden gebracht. Mit dem Rettungswagen ging es dann weiter ins Norder Krankenhaus. Nach einer dreiviertel Stunde kehrten die beiden Feuerwehrfahrzeuge mit ihren zwölf Besatzungsmitgliedern zurück zu ihren Übungsorten.
Die Anzahl der Patiententransporte und Unterstützungseinsätze für den Rettungsdienst sind bei den Feuerwehren in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Gründen sprunghaft angestiegen. Durchschnittlich einmal pro Woche rückt die Norder Feuerwehr derzeit zu solch einer Einsatzart aus. Dabei handelt es sich oft nicht nur um eine Dienstleistung für den Rettungsdienst, beispielsweise beim Transport Schwergewichtiger, sondern immer häufiger auch um herausfordernde Rettungseinsätze. Kellerstürze, Reanimationen sowie Unfälle im häuslichen und beruflichen Umfeld sind dann meist der Einsatzanlass. Aufgrund der Schwere der Verletzungen muss ein Transport aus einem Gebäude dann schonend und oft zugleich auch schnell gehen. Oft erschweren exponierte Positionen der Patienten oder beengte räumliche Verhältnisse einen Transport mit einer normalen Rettungsdiensttrage. Für die Transportaufgaben kommen oft Drehleiter und spezielle Tragen der Feuerwehr zum Einsatz. Manchmal muss es aber auch ein Kran sein oder aber eine improvisierte Rampe aus einer tragbaren Leiter.
Damit eine bestmögliche Rettung im Sinne des Patienten gewährleistet werden kann, muss die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst reibungslos Hand in Hand funktionieren. In die Fortbildung fließen selbstverständlich daher auch die gesammelten Erfahrungen beider Seiten ein. So haben sich Einsatz und Übung am Dienstag optimal, wenn auch ungeplant, ergänzt.