Übung im ehemaligen Möbelhaus
Das ehemalige Möbelhaus Pflüger in der Gewerbestraße in Norden war am Dienstagabend Schauplatz einer großen Übung der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Die früher als Verkaufsräume genutzten Hallen, boten besonders für Atemschutzgeräteträger hervorragende Übungsbedingungen. Sie konnten dort das Eindringen in tiefe Gebäude mit intensiver Verrauchung üben. Verschiedene Suchtechniken zum Auffinden von Vermissten samt Koordination gehörten ebenso zu den Aufgaben. Neben Übungspuppen, Diskonebel, Blitzlampen und lautstarken Hintergrundgeräuschen stellten auch zwei Statisten die Feuerwehrleute auf die Probe. Die beiden erwachsenen Männer hatten die Aufgabe, die Einsatzkräfte zu stressen und die dargestellten Rettungsaufgaben mit gespielter Angst, Panik und Aggressionen zu erschweren. Erst in der Nacht zuvor, als die Norder Feuerwehr 39 Menschen bei einem Kellerbrand retten mussten, erlebten die Feuerwehrleute live, wie unterschiedlich Menschen in solchen extremen Notsituationen reagieren. Ruhe und Kooperation sind nicht immer selbstverständlich, auch nicht wenn das eigene Leben in Gefahr ist.
Weitere Einsatzkräften stellten am Dienstag auf unterschiedliche Weise die Wasserversorgung her. Ein Feuerlöschbrunnen auf dem Areal des Schulzentrums Wildbahn wurde genauso in Betrieb genommen, wie Hydranten und eine Wasserentnahmestelle aus einem Graben mit wenig Tiefe. Mit dem geländegängigen Schlauchwagen verlegten die Kräfte eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung über eine Wiese. Das geförderte Löschwasser wurde über mehrere Wasserwerfer abgegeben. Obwohl den über 70 Feuerwehrleuten der mehrstündige Einsatz in der vorangegangenen Nacht merklich in den Knochen steckte und sie obendrein auch noch einen kräftigen Regenschauer abbekamen, arbeiteten sie die Übung motiviert und professionell ab.
Fotos: Thomas Weege & Dietmar Helmers