Schäden durch Orkan „Zoltan“
Zwölf Einsätze in zwölf Stunden hat Orkan „Zoltan“ der Freiwilligen Feuerwehr Norden am Donnerstag beschert. Umgestürzte Bäume waren die meisten Schäden. Jedoch hatte das Unwetter auch eine zerrissene Telefonleitung und einen kleinräumigen Ausfall der Trinkwasserversorgung zu verschulden.
Gegen 12 Uhr kippte ein erster Baum auf die Bundesstraße 72 in Nadörst und blockierte diese komplett. Als die Feuerwehr eintraf, hatten zwei Handwerker den Baum bereits mit einer Motorsäge zersägt und mithilfe der Straßenmeisterei von der Straße geräumt. Beide Parteien kamen zufällig auf das Hindernis zu und hatten gleich angepackt.
Es folgten danach immer wieder Einsätze, bei denen umgestürzte Bäume beseitig werden mussten. Hauptsächlich traf es dabei die Ortsteile Leybuchtpolder und Westermarsch. Die Einsatzkräfte vom 4. Zug am Standort Leybuchtpolder waren am Abend daher fast pausenlos unterwegs. Im Enneweg in Westermarsch riss ein umstürzender Baum zudem eine Telefonleitung durch.
Am aufwändigsten gestaltete sich eine Baumbeseitigung am späten Abend in der Großen Riede in Leybuchtpolder. Hier war eine zirka 20 Meter hohe Pappel über die Straße auf einen Acker gestürzt. Der Wurzelteller des Baumes kippte dabei ebenfalls um und riss eine Trinkwasserleitung im Erdreich durch. Dadurch kam bei den Anwohnern der Straße kein Wasser mehr an. Die Feuerwehr konnte den Stamm mit 80 Zentimetern Durchmesser zwar zersägen und mithilfe eines Anwohners mit seinem Radlader von der Straße räumen, dennoch musste die Straße vom Bauhof der Stadt Norden gesperrt werden. Der Baum hatte die Betonfahrbahn schwer beschädigt. Außerdem konnte im Dunkeln nicht ausgeschlossen werden, dass dort weitere Bäume umzukippen drohen. Der Bereitschaftsdienst des Wasserversorgers OOWV kam ebenfalls an die Einsatzstelle. Er sperrte die Wasserleitung ab und leitete die Reparatur ein.
Als am Nachmittag das Einsatzaufkommen in ganz Ostfriesland sprunghaft anstieg und im südlichen Landkreis Aurich auch noch ein Großbrand bekämpft werden musste, erfolgte die Alarmierung der in Norden und Middels stationierten Einsatzleitwagen des Landkreises Aurich. Sie sollten die Leitstelle Ostfriesland bei der Koordination der Sturmeinsätze entlasten.
An der Grundschule Norddeich riss der Sturm eine Lichtplatte aus der Fassade der Turnhalle. Hier konnten die Feuerwehrleute das entstandene Loch provisorisch mit einer Turnmatte und Leinen abdichten. Gegen Mitternacht hatte die Norder Feuerwehr alle Einsätze abgearbeitet.